Singapur
- Dorling Kindersley
- Erschienen: März 2025
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Die ganze Vielfalt der asiatischen Küche.
Shu Han Lee kam vor 15 Jahren nach London. Hier musste sie selbst kochen und so entstanden die Leckereien von ihrer Mutter in Singapur in Shus kleinen Uniküche. Manchmal mussten die Zutaten ausgetauscht werden, denn nicht immer konnte der weite Weg nach Chinatown für ein Sambal auf sich genommen werden. Doch so wird auch in Singapur gekocht – nicht unbedingt nach festen Rezepten, sondern mit viel Gefühl und nach dem eigenen Geschmack. Aus dieser Improvisationsfreude entstand Shus Geschäft für Gewürze und aus ihrer Freude am Kochen entwickelt sie neue Rezepte und veröffentlicht diese. 2017 kam ihr erstes Kochbuch, „Chicken and Rice“ heraus, jetzt ihr zweites, das ihre ganze Liebe zu Singapur und dem dortigen Essen vermittelt.
Abwechslungsreiches im klaren Layout
Singapur ist ein Schmelztiegel der Nationen. Chinesen, Malaien, Inder und nicht zuletzt die Kolonialmacht Großbritannien hinterließen ihre Spuren. Doch auch andere asiatische Länder haben gerade der Kulinarik ihren Stempel aufgedrückt und die Expats in der heutigen Zeit nicht minder. So entstand eine Küche, die vor Vielfalt nur so strotzt. Das zeigen auch die Rezepte im Buch. Currys, One-Pot-Gerichte, Teigtaschen, Nudeln, natürlich unterschiedlich zubereiteter Reis, Süßes, Gewürzpasten, Fisch, Fleisch, Gemüse und vieles mehr wird zubereitet. Die Rezepte werden in einem klaren Layout präsentiert und mit sehr appetitanregenden Fotos begleitet. Leider wird nicht jedes Rezept auch gezeigt, aber die meisten schon. Die Anleitung wird Schritt für Schritt wiedergegeben und ist dadurch genauso übersichtlich, wie die Zutatenliste, die in Hauptzutaten und solche für Pasten oder Sambals o.ä. unterteilt ist. Das meiste des Benötigten kann man in jedem guten Supermarkt erhalten, doch einiges Wenige bekommt man wahrscheinlich nur im Asia Shop. Doch hier setzt der Grundgedanke der Improvisation wieder ein, der so fest mit der Küche Singapur und Shu Han Lee verbunden ist.
Neun Kapitel und gefühlt 1000 Rezepte
Die neun Kapitel des Buches decken alles ab, was gekocht und genossen werden kann. Hier bleibt kein Wunsch offen und kein Geschmack wird vernachlässigt. Vor allem Kapitel 9 ist sehr interessant und kann bestimmt immer weiterhelfen, wenn man Würze braucht. Denn hier werden die „Saucen und Toppings“ vorgestellt. Verschiedene Sambals, Dips und Öle können bestimmt auch so manches Gericht verfeinern, was nicht im Buch vorkommt. Aber auch in den restlichen acht Kapiteln kommt man voll auf den Geschmack und so gab es bei uns eine Woche lang Köstliches aus Singapur.
Singapur ist eine Reise wert!
Der Gedanke, den Stadtstaat an der Malaiischen Halbinsel einmal zu besuchen, kommt schon beim Durchblättern des Kochbuches. Selbst die wenigen Fotos von Land und Leuten machen einfach neugierig. Der Hunger, den die Food-Fotos auslösen kann da schneller gestillt werden. Die Auswahl fiel uns schwer, doch wir haben uns dann für „Peranakan-Garnelencurry mit Ananas“, „Nonya-Brathähnchen mit Zitronengras“, „Onkels trockene Laksa“, „Gedämpfte Auberginen mit Kirschtomaten-Sambal“, „Omelett mit Fischsauce“ und „Wantan mit Mie-Nudeln“ entschieden. Leider verschweigt die Autorin die Zubereitungszeit, die gerade bei den Wantan ziemlich lang ist. Auch wenn die genaue Falttechnik in Bildern gezeigt wird. Also – erst einmal das Rezept gut durchlesen, bevor die geplante Mahlzeit erst Stunden später als geplant stattfinden kann. Geklappt hat jedenfalls alles (früher oder später), manches verlangte ein bisschen Improvisation, anderes gelang nach striktem Einhalten des Rezeptes. Und geschmeckt hat einfach alles wunderbar!
Fazit
Ein Kochbuch, dass alle brauchen, die gerne asiatisch essen! Sehr abwechslungsreiche Rezepte entführen nach Singapur und laden die Genüsse des asiatischen Stadtstaates in die eigene Küche ein. Shu Han Lee ist mit „Singapur – Das Kochbuch“ ein Volltreffer gelungen.

Shu Han Lee, Dorling Kindersley
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