Vegetarian Basics

  • Gräfe & Unzer
  • Erschienen: Januar 2005
  • 2
  • ISBN: 978-3-7742-8795-2
  • 160 Seiten.
Vegetarian Basics
Vegetarian Basics
Wertung wird geladen
Eva Lindemer
551

Kochbuch-Couch Rezension vonMai 2005

Praktikabilität

Leicht – dank verständlicher Erklärungen und solider Anleitungen sind die Rezepte für so ziemlich jeden leicht nachkochbar. Kleinschrittig erklärt und bestens durchstrukturiert kommen die Rezepte daher und sind infolge dessen prima verständlich und leicht nachvollziehbar. Wer die Basiszutaten für die vegetarische Küche zuhause hat und über einen guten Gewürzschrank verfügt, hat hier keinerlei Probleme: Für etwaige spezielle Delikatessen muss hier niemand rund um den halben Globus reisen.

Ausstattung

1A: Vegetarian Basics ist nicht nur top verarbeitet, sondern verfügt auch über eine klasse Bebilderung und ein Layout mit viel Liebe zum Detail.

Alles, was man braucht zum Glück

Mit ihrem 2005 im GU-Verlag erschienenen Kochbuch Vegetarian Basics legen Cornelia Schinharl und Sebastian Dickhaut eine Erste-Sahne-Rezeptsammlung vor, die zweifelsohne jeder Vegetarier in seinem Kochbuchregal haben sollte. Warum? Weil es nicht nur eine außergewöhnlich abwechslungsreich-kreative Rezeptauswahl und eine Menge an Zusatzinformationen rund um die vegetarische Küche zu bieten hat, sondern darüber hinaus auch noch auffallend liebevoll gestaltet und aufgemacht ist.

Bis unters Dach gefüllt mit den spannendsten Rezeptideen und sinnvoll ergänzt durch interessante Tipps und Hinweise ist das vorliegende 160-Seiten-Werk in folgende sechs Kapitel untergliedert:

  1. Brot & Salat (blattgrün)
  2. Aus Wok & Pfanne (möhrenorange)
  3. Aus dem Topf (tomatenrot)
  4. Aus dem Ofen (senfgelb)
  5. Dips & Saucen (knoblauchlila)
  6. Süße Sachen (weizenbeige)

Was die Farbangaben zu bedeuten haben? Das ist schnell erklärt: Jedem neuen Kapitel ist eine informativ-praktische Doppelseite vorangestellt, die dem Leser jeweils unter dem Motto einer bestimmten Lieblingsfarbe Zusatzinformationen mit an die Hand gibt: Im Falle von möhrenorange beispielsweise ist besagte Doppelseite ganz in knallorange gehalten und bietet zu Beginn Informationen zum in Möhren enthaltenen gesunden Beta-Karotin und dessen Wirkungsweise im Körper. Doch nicht nur Infos zur jeweiligen Lieblingsfarbe sind auf den immer nach dem gleichen Schema aufgebauten und in Form und Inhalt irgendwie an eine Illustrierte erinnernden beiden Seiten platziert; auch der Veggie Drink of the Day oder Basisrezepte für die vegetarische Alltagsküche sind dort zu finden. Darüber hinaus gibt es neben dem so genannten Gemüsekästchen, in dem eine fingierte Tante Ilse Fragen rund um die vegetarische Lebensweise beantwortet, auch ein obligatorisches Feld, das unter dem Motto "Was heißt eigentlich..." interessante Kurzdefinitionen zu Begriffen wie etwa lacto-ovo, vegan, Makrobiotik oder Rohköstler liefert.

Über die eigentliche Rezeptsammlung hinaus erwarten den Leser aber auf den ersten 31 Seiten des vorliegenden Buches unter der Überschrift Basic Know How weiterhin interessante Infos zur vegetarischen Lebensweise und allerhand Tipps und Tricks, was die fleischlose Küche betrifft. Dort sind etwa nicht nur 16 gute Gründe für den Fisch- und Fleischverzicht, 17 Basiszutaten für die vegetarische Küche oder kurze Zubereitungsanleitungen für obligatorische Beilagen wie etwa Polenta, Amaranth, Kichererbsen oder Bulgur zu finden. Hier werden auch Frühlings-/ Sommer- /Herbst- und Wintergemüse vorgestellt und Tipps zu deren sinnvollen Verarbeitung erteilt: Vom Dünsten, Dämpfen, Braten, Grillen, Schmoren über Frittieren, Kochen und Backen bis hin zum Gratinieren wird dem Leser alles bündig und bestens verständlich erklärt.

Von der Theorie nun aber zur Praxis: den Rezepten. Ein Lieblingskapitel ist in diesem durch und durch hervorragenden Kochbuch kaum auszumachen. Jeder einzelne Abschnitt überzeugt nicht nur durch präzise Kochanleitungen für vegetarische Klassiker und tolle Alltagsrezepte, die unter Angabe zahlreicher Variationsmöglichkeiten nach Belieben kreativ abgewandelt werden können, sondern glänzt auch durch eine beträchtliche Anzahl ausgefallener Rezeptvorschläge, die auch dem geübten Hobbykoch unter Umständen noch nicht bekannt sind.

Im Kapitel Brot & Salat sind neben der klassischen Auberginenpaste oder dem gängigen, aber - ich habe es ausprobiert - ausgesprochen leckeren Tomatensalat auch ungewöhnlichere Vorschläge etwa für marinierten Blumenkohl auf Brot oder Salat mit Sprossen und Birnen zu finden. Auch die Rezepte für Wok & Pfanne reichen von bekannteren Vorschlägen wie Gemüsepuffer bis hin zu weniger gängigen Gerichten wie beispielsweise Knuspertofu mit Erdnüssen oder der arabischen Gemüsepfanne mit Trauben-Minz-Joghurt. Diese ist - da fast unverschämt lecker und in Kombination mit der ausgefallenen Joghurt-Nachspeise ein Gedicht - im Übrigen nur zu empfehlen. Ebenso wie das leckere Kartoffel-Pilz-Gulasch aus der Rubrik Aus dem Topf, die neben vielen leckeren Suppen, Ragouts und Gemüsetöpfen auch zahlreiche Rezepte für Nudeln mit den unterschiedlichsten Soßen und Toppings bietet. Nicht weniger abwechslungsreich kommt das Kapitel Aus dem Ofen daher: Hier werden dem Leser über die obligatorische Ofenkartoffel, die altbekannte gefüllte Tomaten oder die immer wieder gern gegessene Gemüselasagne (wieder unter Angabe vieler leckerer Varianten) zahlreiche weniger übliche Ideen für Gerichte aus dem Herd geboten: Nicht nur Möhrenmuffins mit Käse oder grüne Moussaka, sondern auch eine Pfannkuchentorte sind hier zu finden. Und auch das letzte Kapitel, das direkt anschließend an die durchweg leckeren Vorschläge für Dips & Saucen unter dem Motto Süße Sachen Rezeptvorschläge für die schmackhaftesten Nachspeisen bereit hält, steht allem Vorangegangenen in Sachen Phantasie und Ideenreichtum in nichts nach: So sind hier neben wirklichen Süßspeisen wie etwa Pancakes mit Karamellsauce, Buchweizennockerln in Aprikosensuppe oder Honigkuchengratin auch kreative Alternativen für Fans des nicht ganz so Süßen zu finden: so zum Beispiel ein Kürbis-Käse-Gratin mit Zuckerkruste oder Polenta-Schmarrn mit Kirschtomatenkompott.

Bis hier hin super - und mit ebenso viel Lob geht es weiter: Mit Kalorienangaben für den bewussten Esser ausgestattet sind alle Rezepte - da zumeist unkompliziert und stets gut erklärt - für so ziemlich jeden nachkochbar. Auch die Bebilderung ist einsame Spitze; der Fotograf versteht sein Handwerk. Und mindestens ebenso positiv wie die grafische Gestaltung und das ästhetisch ansprechende Layout fallen auch die ausgezeichnete Papierqualität und die gute Verarbeitung des Buches insgesamt ins Gewicht.

Fazit:

Auffallend geschmackvoll gestaltet und mit viel Liebe zum Detail konzipiert ist dieses Kochbuch, das sowohl über zahlreiche phantasievolle Rezeptvorschläge als auch humorvoll und kreativ aufbereitete Informationen rund um die vegetarische Lebensweise verfügt, seine 15,00 € in jedem Fall wert und kann wirklich jedem Fan der vegetarischen Küche empfohlen werden. Nicht zuletzt auch deshalb, weil man auf den letzten Seiten des Buches testen kann, ob man ein Hardcore-, Pudding-, Alltags- oder Quartals-Veggie ist. Ich - als nunmehr offiziell getesteter Alltags-Veggie - habe vorliegendem Buch jedenfalls viele tolle Anregungen und das ein oder andere Rezept für meinen Veggie-Alltag zu verdanken.

Vegetarian Basics

Sebastian Dickhaut, Gräfe & Unzer

Vegetarian Basics

Ähnliche Bücher:

Deine Meinung zu »Vegetarian Basics«

Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!

Letzte Kommentare:
Loading
Loading
Letzte Kommentare:
Loading
Loading

Gemüse & Co.:
Vegetarische Küche

Ihr liebt die fleischlose Küche? Hier findet Ihr Kochbücher mit vegetarischen Rezepten. Titelbild: istock.com/AlexRaths

mehr erfahren