Thailand – Das Kochbuch

  • Phaidon bei ZS
  • Erschienen: Juni 2021
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Thailand – Das Kochbuch
Thailand – Das Kochbuch
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Carola Krauße-Reim
351

Kochbuch-Couch Rezension vonJul 2021

Praktikabilität

Die Anleitungen sind gut verständlich und oft angenehm kurz, die benötigten Zutaten sind in Menge und Art gut gelistet. Doch viele Zutaten dürften bei uns selbst in einem enorm gut sortierten Asia Laden kaum zu erhalten sein.

Ausstattung

Die im Text eingestreuten, sehr stimmungsvollen ganzseitigen Fotos unterstreichen noch dazu einmal mehr die Vielfalt der Natur und der Menschen in diesem wunderschönen Land und ergänzen die Flut an Rezepten hervorragend.

Eine wahre Flut an authentischen Rezepten

Autor Jean-Pierre Gabriel recherchierte dreieinhalb Jahre lang die Rezepte der Thailändischen Küche. Auf unzähligen Reisen durch alle 77 Provinzen des beliebten Urlaubslandes sammelte er Gerichte, „die für ihre Gegend typisch sind und die die regionalen Besonderheiten sinnlich spürbar machen“. Herausgekommen ist ein sehr umfangreiches Kochbuch, das bereits 2014 in der Originalausgabe bei Phaidon Press erschienen ist.

Die Orientierung fällt schwer

Nach einer kurzen Einführung, einigen praktischen Informationen und wichtigen Hinweisen geben die über 500 Rezepte Einblick in wirklich jede Art von Thailändischem Essen – von „Pasten & Saucen“ über „Salate“, alle möglichen Hauptgerichte bis hin zu „Desserts“ - sowie einigen Rezepten von Gastköchen aus angesagten Thai-Restaurants weltweit.

Doch gerade diese Vielfalt macht es schwierig den Überblick zu erhalten, denn die Rezepte sind lediglich in Thai und in der wörtlichen Übersetzung ins Deutsche übertitelt. Es fehlen die uns in Europa oft gängigen Transkriptionen, wie „Tom Yum“ oder „Khao Soi“. Da hilft ein anhängendes Register der gängigsten Zutaten oder der schon genannten wörtlichen Übersetzung auch nichts und das Register der beteiligten Köche erst recht nicht.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Rezepte nicht, wie oft zu finden, in Fisch-, Fleisch- oder Gemüsegerichte eingeteilt sind, sondern nach der Zubereitungsart, wie „Gegrillt, gedämpft, frittiert“ oder „Pfannengerührtes“. Ein anschauliches Bild zu jedem Rezept würde die Orientierung auch erleichtern, aber nur sehr wenige sind mit, dann aber sehr schönen, Abbildungen versehen.

Da hilft nur, jedes Rezept zu lesen und zu studieren, denn die Unterschiede sind für den Laien der Thailändischen Küche nicht einfach, manchmal auch gar nicht auszumachen. Hier rächt sich die Diversität und die an sich erstrebenswerte Authentizität, indem sie zu Verwirrung und Ratlosigkeit führen kann. Eventuell fällt die Orientierung in anderen aus der „Länderbibel“-Serie stammende Kochbücher leichter, vor allem, wenn sie weniger exotische Länder repräsentieren.

Gerichte sind nicht immer leicht nachzukochen

Jedem Rezept werden Informationen zu regionaler Herkunft, Vorbereitungszeit, Zubereitungszeit und Anzahl an Personen vorangestellt. Die Anleitungen sind gut verständlich und oft angenehm kurz, die benötigten Zutaten sind in Menge und Art gut gelistet. Doch hier tut sich die zweite Problematik dieses Kochbuches auf und wieder spielt die Authentizität dabei eine entscheidende Rolle, denn viele Zutaten dürften bei uns selbst in einem enorm gut sortierten Asia Laden kaum zu erhalten sein. Da sind die diversen Insekten noch das kleinste Problem, schwieriger wird es bei Lotosstängeln, Schlangenkopffisch, Seidenraupenpuppen, Blaukrabben… Dadurch fallen viele Rezepte für die Zubereitung in der heimischen Küche schon einmal weg.

Aber es macht trotzdem großen Spaß das Buch zu studieren, denn die authentische Kost sagt auch sehr viel über ein Land und seine Bewohner aus und so finde ich, dass dieses Kochbuch eine gute Ergänzung zu einem herkömmlichen Reiseführer ist. Die im Text eingestreuten, sehr stimmungsvollen ganzseitigen Fotos unterstreichen noch dazu einmal mehr die Vielfalt der Natur und der Menschen in diesem wunderschönen Land und ergänzen die Flut an Rezepten hervorragend.

Gekocht haben wir auch

Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, einige Rezepte auszuprobieren, wobei wir uns zugegebenermaßen bei der Auswahl an bereits bekanntem orientiert haben. Als erstes gab es „Kokosmilchsuppe mit Melinjo-Blättern und Garnelen“, wobei wir die Blätter, wie im Rezept vorgeschlagen, durch Spinat ersetzt haben. Wer Kokosmilch mag, kommt hier voll auf seine Kosten. Dann gab es „Scharfes Curry mit Rindfleisch und Gemüse“. Hier haben wir festgestellt, dass scharf wirklich SCHARF ist – also aufpassen bei der Chilimenge! Das zweite Hauptgericht war „Gebratener Thai-Reis mit Schweinefleisch und Eiern“ und als Dessert gab es „Bananen mit Kokosraspeln und Sesamsaat“. Alle Gerichte waren schnell gekocht und haben sehr gut geschmeckt.

Fazit

„Thailand – Das Kochbuch“ entstammt den „Länderbibeln“ der beim ZS-Verlag erscheinenden Marke Phaidon. Die absolut authentischen Rezepte sind nicht immer leicht nachzukochen, doch als Ergänzung zu einem herkömmlichen Reiseführer ist dieses umfangreiche Werk ein absolutes Plus und macht Lust auf einen Urlaub in diesem wunderschönen Land, das ebenso viele abwechslungsreiche Landschaften, Menschen, wie auch Gerichte hat.

Thailand – Das Kochbuch

Jean-Pierre Gabriel, Phaidon bei ZS

Thailand – Das Kochbuch

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