Scotch Whisky

Ich schätze einen guten Whisky und ich liebe Schottland. Schon vielfach habe ich das Land bereist und bin noch in diesem Jahr unter anderem in der Region Inverness-Shire gewesen und habe der Dalwhinnie Distillery einen Besuch abgestattet. Klar also, dass ich ungemein neugierig auf „Scotch Whisky - Eine Reise zu Schottlands besten Destillerien“ bin.

Die ikonische Spirituose Schottlands

Doch man muss eigentlich kein großer Whisky-Freund sein, um in den wunderbaren Fotografien in diesem prächtigen Band von Horst A. Friedrichs und Stuart Husband zu versinken. Ob weite, raue schottische Landschaft, imposant glänzende Kupferkessel, urige Produktionsstätten, faszinierende Details - es sind beeindruckende Aufnahmen, die auch den Großteil der 240 Seiten ausmachen und bei mir sofort das Fernweh wecken.

Aber natürlich lernen wir auch die besonderen Menschen hinter den Produzenten von Schottlands Traditionsgetränk kennen. Denn sie sind es, die den besonderen Geschmack und die Philosophie der jeweiligen Whiskys prägen. Die insgesamt 18 Portraits der von den Autoren ausgewählten Destillerien heben die Leidenschaft und das besondere Engagement hervor, gehen auf spezifische Eigenheiten ein. Auch wenn es stets nur eine einzige Seite zu jeder Destillerie zu lesen gibt, so vermitteln die interessanten Ausführungen einen schönen ersten Eindruck, der durch die vielen Farbfotos unterstrichen wird.

„Eine Reise zu Schottlands besten Destillerien“ lautet der Untertitel des Buches. Dies ist natürlich eine subjektive Einordnung und da wird bei allen Whiskytrinkern sicherlich der Geschmack eine tragende Rolle für dieses Prädikat spielen. Die eher großen, geläufigen Namen jedenfalls sucht man hier vergeblich. Denn Horst A. Friedrich und Sturast Husband haben eine individuelle Auswahl getroffen und wollen zeigen, „wie die Destillerien von heute Schottlands ikonischer Spirituose ihren eigenen, sehr modernen Stempel aufdrücken.“

Da ist die noch junge Dornoch Distillery in den Highlands, die gerade einmal 300 Liter pro Woche produziert. Die enge Produktionsanlage untermauert diese Zahlen. Die Springbank Distillery limitiert ihre Produktion bewusst, damit sie ihre treuen Kundinnen an sich bindet. Nachhaltigkeit ist zentraler Aspekt bei der erst 2017 gestarteten Nc’Nean Distilliery. „Wir sind ein junges Team, wir stehen uns alle sehr nah, und wir dürfen Whisky verkosten. Wie cool ist das denn bitte?“ sagt Amy Stammers, Leiterin der Abteilung Nachhaltigkeit, stolz.  Holyrood ist die jüngste der vorgestellten Destillerien und produziert erst seit 2019. „Wir stehen an der Spitze der neuen Scotch-Welle. Das ist für uns superspannend.“ sagt Geschäftsführer Callum Rae. Dagegen darf Strathisla den Titel als älteste durchgehend in Betrieb gewesene Distillery in Schottland tragen. Bis ins Jahr 1786 reicht das zurück.

Fazit

Es ist eine kurzweilige, aber faszinierende Reise, auf die uns die Autoren hier mitnehmen. Sie hat mich viele neue Namen entdecken lassen. Ich darf mich glücklich schätzen, in meiner Stadt einen sehr guten Whisky-Händler zu wissen. Den werde ich nun aufsuchen, um mich dem einen oder anderen hier vorgestellten Whisky zuzuwenden. „Scotch Whisky“ ist für mich eine ideale Geschenk-Idee vor allem auch für Whisky-Kenner.