Pottkieker

  • Koehlers
  • Erschienen: Januar 2013
  • 0
  • ISBN: 978-3-7822-1079-9
  • 150 Seiten.
Pottkieker
Pottkieker
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Silke Wronkowski
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Kochbuch-Couch Rezension vonMai 2013

Praktikabilität

Von 5 Minuten bis 3 Stunden - alles ist dabei und jeder kann es nachkochen. Auch 500 km südlich versteht man die Zutatenlisten und Zubereitungsschritte ganz ohne Wörterbuch. Sehr löblich, dass daran gedacht wurde. Kochen Sie sich durch die Republik, fangen Sie im hohen Norden an und "kieken" Sie in die "Pötte".

Ausstattung

In klassisch nordisch-blau und mit simpler Raffinesse fotografierte Speisen - stimmige Gestaltung geht hier über alles.

Nordisch by Nature

Ganz klar, dass der Inhaber und Koch eines norddeutschen Landgasthöfes und ein schleswig-holsteinischer Journalist zusammen ein Kochbuch herausbringen, das sich der Heimat verschrieben hat. Schon auf den ersten Blick stellt man fest, dass Frank Jebe-Öhlerich und Tom Dieck „ihr“ Land und ihre Küche lieben. Da gibt es vielerlei zu entdecken und zu staunen, über Bezeichnungen von Speisen, die im gesamten Norden bekannt, aber eben unter unterschiedlichsten Namen bekannt sind, Herkunft und Geschichte von Gerichten und nicht zu vergessen, warum der Norddeutsche an sich einen „Klaren“ nach dem Essen bevorzugt.

Die regionale Küche im Norden des Landes hat vieles zu bieten. Sie ist von einer bestechenden Schlichtheit geprägt und einem Pragmatismus, der einfachsten Verhältnissen entstammt. Daran ist nichts verwerflich. Gemüse der Saison und Jahreszeit entsprechend zuzubereiten und alles, wirklich alles bei einem geschlachteten Tier zu verwerten, kann so schlecht für Leib, Seele und Umwelt nicht sein. Zugegeben, einige Gerichte stoßen sowohl beim Aussehen als auch bei der Zutatenliste bei einem Bürger des 21. Jahrhunderts vielleicht erst auf den zweiten Blick auf Gegenliebe und Wohlwollen, aber vor einhundert Jahren fand sicher niemand etwas verwerfliches daran, auch das Blut eines geschlachteten Schweines noch weiterzuverarbeiten. Und auch heute gibt es sogar im Hamburger Raum Spitzenrestaurants, die Gerichte wie „Swattsuur“ (Schwarzsauer) wieder auf der Speisekarten haben.

  • Vorspeisen
  • Hauptgerichte
  • Dessert
  • Getränke
  • Kuchen

Eine Geschichtsstunde inklusive liefernd hat der Autor hier die fünfzig wichtigsten Gerichte des Landes zusammengetragen, thematisch klar gegliedert und mit viel Liebe zum Detail mit Anekdoten und Charakteristika über Land und Leute gespickt. Entstanden ist dabei ein Kaleidoskop eines Landstriches, den viele „Landratten“ nur mit Fisch in Verbindung bringen werden – der natürlich auch hier neben Meeresfrüchten aller Art nicht zu kurz kommt – aber eben darüber hinaus noch so viel mehr zu bieten hat. Allen voran und auch in diesem Werk erwähnt natürlich das wahre Küstengold, den Tee und seine ganz eigene Zeremonie.

Fazit:

Der allseits berüchtigte Labskaus, die simplen Krabben mit Rührei, aber auch eine Lammkeule, Fliederbeeren und Gans gehören zu den regionalen Köstlichkeiten, die sich keiner entgehen lassen sollte, der Norddeutschland getreu dem Motto „Liebe geht durch den Magen“ erkunden möchte.

Pottkieker

Tom Dieck, Koehlers

Pottkieker

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