Naschmittag

  • Dumont
  • Erschienen: September 2023
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Naschmittag
Naschmittag
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Carola Krauße-Reim
451

Kochbuch-Couch Rezension vonDez 2023

Praktikabilität

Keine ungewöhnlichen Zutaten oder komplizierte Rezepte. Jedoch harmonierten die Mengenangaben nicht, sodass man vielleicht doch ein wenig Erfahrung im Backen braucht

Ausstattung

Ansprechendes Layout mit tollen Fotos der süßen Köstlichkeiten. Eine ausführliche Einleitung mit einer Umrechnungstabelle ergänzen die Backrezepte

Nachmittags halb vier in Deutschland.

Die Kaffeepause am Nachmittag kann viele Gründe haben – einfach einmal abschalten oder ins Haus stehende Gäste sind zwei davon. Ob nun alleine oder in der Runde, Gebäck ist immer willkommen. Da ist es (fast) egal ob es Kuchen, Torten oder Plätzchen sind, die den Kaffee ergänzen. Und so wird aus dem Nachmittag der „Naschmittag“.

Altes, Neues und Neu-Interpretiertes aus aller Welt

Agnes Prus ist nicht nur Foodstylistin, sie liebt es einfach zu backen. Diese Passion zeigt sie in ihren vielen Büchern, aber auch in Printmagazinen und auf diversen Seiten im Internet. Für „Naschmittag“ stellt sie Altbekanntes vor, genauso aber auch Interpretationen davon und vor allem eigene Kreationen, die manchmal sogar vegan sind. Die Rezepte spiegeln Gebäck aus aller Welt wieder und zeigen – der „Naschmittag“ ist überall beliebt.

Hier bekommt man Lust aufs Backen

Die vier Kapitel des Buches decken alle möglichen Kuchen, Kleingebäcke und Torten ab. Dabei kann man ganz international unterwegs sein und Süßes aus vielen unterschiedlichen Ländern backen. Polen, Kroatien, Amerika, Frankreich, Finnland und viele mehr werden durch ganz Typisches repräsentiert. Bevor es aber losgeht, erklärt uns die Autorin Grundsätzliches und liefert dabei auch eine Umrechnungstabelle, die es ganz einfach macht, eine andere Backformgröße zu benutzen.

Die Rezepte sind in einzelnen Schritten erklärt und manchmal noch durch einen Tipp ergänzt. Die Zutaten sind die üblichen, Exotisches wird für die Leckereien nicht gebraucht. Aber die Auswahl des Backwerkes fällt schwer, denn Fotografin Yelda Yilmaz hat von den Torten bis zum Shortbread alles so ansprechend in Szene gesetzt, dass man gar nicht weiß, ob man zuerst den  „Schokokuchen mit Tahini-Karamell-Creme“ machen soll oder doch vielleicht die „Sonnige Mango-Maracuja-Babka“, gefolgt von den „Veganen Marmorküchlein mit Kirschen“ oder den „Plunder-Twist mit Honig-Pfirsichen“. Da können vielleicht die angegebenen Zeiten für „Zubereiten“, „Gehen“, „Kühlen“ und „Backen“ helfen. Es kann schon mal eine Dauer von über 10 Stunden herauskommen, was unbedingt berücksichtigt werden sollte, will man den Kuchen rechtzeitig fertig haben.

Stimmt das?

Wie die veganen Leckereien schmecken, kann ich leider nicht beurteilen. Wir haben uns für die „Korvapuustit – Finnische Zimtbrötchen“ und den „Klassischen Käsekuchen“, den die Autorin als „Heiligen Gral der deutschen Backkunst“ bezeichnet, entschieden. Da ich kleinere Backformen benutzen wollte, habe ich die Mengen gemäß der Umrechnungstabelle angepasst. Und schon hatte ich ein Problem: Der Hefeteig für die Zimtbrötchen war viel zu fett und klebte daher wie Kleister an den Händen. Und den soll man dann auf einer unbemehlten Oberfläche ausrollen? – unmöglich! Hier hilft ein wenig Erfahrung und etwas mehr Mehl weiter, jedoch nicht bei der Aufforderung, eine Teigrolle in Trapeze zu schneiden. Ich muss gestehen, dass ich hier auch nach längerem Grübeln und Ausprobieren gescheitert bin und mich dann für die übliche Technik entschieden habe. Geschmeckt haben die Zimtbrötchen aber bestens.

Anders als der Käsekuchen, der sich nicht wirklich als Gral herausstellte. Auch hier stimmte die Menge des Teiges nicht und musste angepasst werden. Auch der Geschmack ließ sehr zu wünschen übrig, denn die Quarkmasse enthält nur einen Hauch von Vanille, der in dem ganzen Fett aber untergeht. Nach diesen Erlebnissen haben wir dann beschlossen, die „Aprikosen-Pistazien-Rugelach“ und den „Mohn-Pudding-Kuchen“ erst einmal auf der To-Do-Liste zu belassen. Nachdem ich im Tipp zu Letzterem gelesen habe, dass Brombeeren eine fruchtigere Note im Mohn ergeben sollen, bin ich aber fast sicher, dass auch das nicht funktionieren wird. Aber, Geschmack ist zum Glück nicht absolut und so sollte jeder selbst ausprobieren, was ihn anspricht und eigene Erfahrungen sammeln.

Fazit

Alles Süße zum Nachmittag! Die 70 Rezepte sind so vielfältig, dass bestimmt jeder Wunsch erfüllt wird und einem „Naschmittag“ nichts mehr im Wege steht. Selbst Veganer finden hier die ein oder andere Leckerei. Jedoch könnten sich ungeahnte Schwierigkeiten ergeben, die allerdings mit ein wenig Erfahrung schnell zu beseitigen sind.

Naschmittag

Agnes Prus, Dumont

Naschmittag

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