Meine griechische Dorfküche

  • Südwest
  • Erschienen: März 2025
  • 1
Meine griechische Dorfküche
Meine griechische Dorfküche
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Carola Krauße-Reim
551

Kochbuch-Couch Rezension vonJun 2025

Praktikabilität

Die Rezepte sind meist nicht schwierig, doch könnten manche Zutaten nicht ohne Weiteres zu erhalten sein

Ausstattung

Schönes Layout, gute Food-Fotos und viel Persönliches – auch Fotos

Jenseits ausgetretener Pfade.

Die Fotografin und Autorin Elissavet Patrikiou ist in Deutschland geboren, lebt heute in Hamburg. Doch immer schon spielten die griechischen Wurzeln ihrer Mutter eine große Rolle in ihrem Leben. Jeden Sommer ging es auf die lange und anstrengende Zugreise nach Vathylakkos dem „500-Seelen-Dorf“ mit Blick auf den Olymp. Hier haben die „Dorfköniginnen“ das Sagen in der Küche. Sofia, Vasiliki, Despina Panagiota und einige mehr, haben „mir für dieses Buch einen Teil ihrer Rezeptschätze geschenkt“. Und wie es so ist, sind die Rezepte der Großmütter immer bodenständig, saisonal und ohne jeden Schnickschnack – dafür aber meist die besten!

Ein Rundgang durch das Dorf

Elissavet Patrikiou hat sich für ihr neues Kochbuch etwas Besonderes einfallen lassen. Anders als üblicherweise gewohnt, geht sie dieses Mal in den einzelnen Kapiteln mit uns durch Vathylakkos. Wir kommen zum Tante-Emma-Laden, in die Bäckerei, in die Taverne, zum Kiosk und natürlich auf den Markt und in den Garten. Außerdem lernen wir einiges über den Glauben und die Traditionen, die nicht nur bei der Landbevölkerung eine enorme Rolle spielen. Die Rezepte sind ein wenig willkürlich in diese Kapitel gestopft. Gestopft, weil es immerhin über 70 sind. Dazwischen findet man immer wieder Porträtfotos der Köchinnen, atmosphärische Aufnahmen des kleinen Dorfes und natürlich kleine Geschichten über das Leben dort. Das macht dieses Kochbuch zu etwas sehr Persönlichem – nicht zuletzt, weil es auch Elissavets verstorbener Großmutter Sofia gewidmet ist.

Es wird deftig

Egal, welchen Geschmack man mit Griechenland verbindet, hier wird man ihn finden. Von Brot über Gemüse- und Fischgerichte, bis hin zu Fleisch und Süßspeisen, wird alles geboten. Manches könnte bekannt sein, aber Vieles bestimmt auch nicht, wie „verheiratete Sardellen“, „die „Schühchen“ von Vasiliki“ oder „Feigen mit Myzithra aus dem Ofen“. Und hier sind wir auch schon bei einer kleinen Schwierigkeit, denn nicht alle Zutaten könnten ohne Weiteres in einem deutschen Supermarkt zu erhalten sein. Aber ein bisschen Improvisationstalent wird da sicher Abhilfe schaffen. Leider sind die Zubereitungszeiten nicht angegeben, weshalb man die Anleitungen vor der Auswahl sorgfältig durchlesen und die Gerichte nicht nur aufgrund der sehr verführerischen Fotos aussuchen ist sollte. Ansonsten dürften aber keine Fragen offenbleiben, denn der Fließtext ist gut strukturiert und die Zubereitungslisten auch. Das Layout tut mit unterschiedlichen Schriftstärken den Rest, damit alles klappt.

Griechische Woche in der heimischen Küche

Ich fand das Kapitel „Der Glaube und die Tradition“ besonders interessant. Die Fastenzeiten führen zu leckerem veganem Essen und zu wahrlichen Köstlichkeiten, wenn sie vorüber sind. Wir haben uns für „Linsensuppe“ entschieden, wobei wir normale Linsen satt der geforderten Berglinsen genommen haben – es hat dennoch geschmeckt. Genauso, wie das „Zitronen-Lamm aus dem Ofen mit Kartoffeln“. Außerdem probierten wir “Gefüllte Spitzpaprika“ aus dem Kapitel „Aus dem Garten und vom Markt“, Joghurtkuchen „Im Tante-Emma-Laden“, „Pikanter Zucchinikuchen“ „Rund um den Kiosk“, „In der Taverne“ den „Griechischen Nudelauflauf – Pastizio“ und natürlich „Tzatziki nach Art Irini“. Bei manchen Speisen fehlte die Würze, was aber Geschmackssache ist. Was aber tatsächlich viel zu wenig bemessen war, war die Bechamelsoße auf dem Pastizio. Anders als gewohnt und auch abgebildet, war sie kaum wahrnehmbar – beim nächsten Mal wissen wir das und ändern es.

Fazit

Ein sehr persönliches Kochbuch, das durch seine Rezepte ebenso überzeugen kann, wie durch seine atmosphärischen Fotos. Wer mehr will als Gyros und Bifteki, sollte „Meine griechische Dorfküche“ ausprobieren und sich nach Vathylakkos mit Blick auf den Olymp und zu seinen Dorfköniginnen“ mit ihren bodenständigen Köstlichkeiten entführen lassen.

Meine griechische Dorfküche

Elissavet Patrikiou, Südwest

Meine griechische Dorfküche

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