Irland – Das Kochbuch

  • Christian
  • Erschienen: Dezember 2024
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Carola Krauße-Reim
551

Kochbuch-Couch Rezension vonFeb 2025

Praktikabilität

Rezepte sind gut erklärt, doch nicht alle Zutaten dürften in deutschen Supermärkten zu erhalten sein.

Ausstattung

Irisch“ angehauchtes Layout mit herrlichen Fotos von Irland und durchgestylten Gerichten.

Eine kulinarische Reise durch Irland.

2008 kam Nadja Uebach als Au-Pair nach Irland – und sie blieb. Die Natur der Insel hat sie ebenso fasziniert, wie ihre Geschichte; die Menschen, ihre Verbundenheit mit alten Mythen und natürlich das Essen, das von Vergangenem erzählt und mit Neuinterpretationen in die Zukunft schaut. Von all dem erzählt Uebach in ihrem Onlinemagazin und auf ihren Instagram-Kanal. Und alles das hat sie jetzt in ihr erstes Kochbuch gepackt.

Liebe in Worte und Gerichte gepackt

Schon die Einleitung zeigt die Liebe der Autorin zu Irland. Sie beginnt ihr Buch mit einem Gedicht des Poeten und Druiden Amergin und lässt ihm kleine Artikel über Land und Leute, sowie über die Ess-und Pubkultur folgen. Pubs spielen in Irland immer noch eine wichtige Rolle und in immer mehr Pubs wird nicht nur Flüssiges ausgeschenkt, sondern auch gekocht. So stammen einige Rezepte des Kochbuches auch aus dem Pub „Monk‘s Lane“ in Timoleague, West Cork. Andere Rezepte wiederum lassen die Historie aufleben und stammen aus alten Rezeptsammlungen oder mündlichen Überlieferungen. Damit man auf das alles so richtig Appetit bekommt, zeigen ganzseitige Fotos die Gerichte. Für die Abbildungen ist übrigens Nadjas Mann Kieran zuständig, der als professioneller Fotograf ganze Arbeit geleistet hat, denn zwischen den Rezepten sind immer wieder herrliche Landschaftsaufnahmen und stimmungsvolle Fotos von ganz besonderen Orten zu sehen. Man kann einfach nicht umhin, über einen Irland-Urlaub nachzudenken!

Die Natur bestimmt das Essen

Irland wird nicht umsonst auch „Die grüne Insel“ genannt. Unzählige Weiden mit Schafen und Rindern prägen das Landschaftsbild ebenso wie weite Strände, wilde Küsten, kleine und große Äcker und natürlich auch die Gebirgszüge mit ihren einsamen Tälern. Diese Natur hat das Essen der Iren geprägt. Fleisch, Fisch und Kartoffeln sind die Hauptzutaten vieler Speisen. Abgerundet werden sie nicht selten mit dem flüssigen Gol des Whiskeys oder dem kräftigen Geschmack eines Bieres. Schon morgens musste oft eine gehaltvolle Mahlzeit her, die die Bauern für ihre kraftzehrende Arbeit fit machte – das „Full Irish“ war geboren: Würstchen, Speck, Black Pudding, Eier, Tomaten, Bohnen zusammen mit einem nicht selten fetttriefenden Toast waren nicht gerade eine cholesterinarme Mahlzeit, aber haben auf jeden Fall geschmeckt. Natürlich darf ein solches „Fry“ im Buch nicht fehlen. Aber es zeigt auch gleich ein kleines Problemchen, denn nicht alle Zutaten, wie Black oder White Pudding oder auch Irische Würste dürften so ohne Weiteres zu erhalten sein. Aber auch hier weiß die Autorin zu helfen und bewirbt einen Online-Shop inklusive dazugehörigem QR-Code. Die findet man übrigens überall, wo noch Informationen nötig sein könnten.

Vom Frühstück bis zum Abend-Whiskey

Die ganze Bandbreite des irischen Essens wird gezeigt. Vom Frühstück (das nicht nur ein „Full Irish“ sein kann), über Suppen, Hauptgerichte, Süßes und diversen Getränken wird alles Mögliche zubereitet. Selbst Brote können gebacken werden, auch das für Irland so typische Soda-Bread. Natürlich sind auch die Klassiker, wie „Shepard‘s Pie“ oder “Irish Stew“ dabei, aber auch „Lammhaxe in Rotwein“ oder „Krabbenfleisch im Töpfchen mit Butterkruste“ sind zu finden. Hier gibt es für jeden Geschmack etwas! Jedes der Rezepte ist in einem irisch-angehauchten Layout präsentiert – Schrift und Bordüre weißen sofort auf Irland hin. Die englischen Namen der Gerichte sind übersetzt und machen mit den schon erwähnten Fotos sofort klar, was hier gekocht, gebacken oder gerührt wird. Die Erklärungen sind, wie auch die Einkaufsliste eindeutig und die oft einfachen Gerichte lassen bestimmt auch Kochanfänger Irisches genießen.

Erinnerungen gehen durch den Magen

Irland gehört auch für uns zu einem Traumort. Und so haben uns viele Gerichte an schöne Urlaube oder ganz besondere Ereignisse erinnert. Nicht nur Liebe geht durch den Magen – Erinnerungen können es auch sein. Wir haben uns an verschiedene Gerichte gemacht, die für uns einfach zu Irland gehören. Das ist natürlich auch das „Full Irish“, doch wir haben uns für Pancakes zum Frühstück entschieden, die einfach und schnell zuzubereiten sind und mit der „Baileys-Option“ auch gut zum nachmittäglichen Kaffee gereicht werden können (oder dem „Baby Guinness“ oder dem „Scáltín“ oder einer Tasse Tee oder …).

Die Wahl der Hauptgerichte fiel auf „Dublin Coddle“, eine einfache Würstchen-Kartoffelsuppe (mit einheimischen Würstchen statt der Irischen) und dazu gereichten „Potato Farls“ (Kartoffelfladen), dem „Nana Hayes‘s Shepard‘s Pie“ und dem „Beef and Guinnes Stew“. Aber wir werden auch noch andere Gerichte zubereiten, wie den „Smoked Fish Pie“, der ein herrliches Reste-Essen ist, wenn mal Fisch übrig bleibt oder „Irish Coleslaw“, der wunderbar zu den „Steaks with Mushrooms and Cider Sauce“ und Kartoffelbrei passt.

Und natürlich kamen wir am „Banana-Bread“ und dem „Crumble mit Äpfeln und Brombeeren“ nicht vorbei, die wir mit einem „Irish-Coffee“ genossen haben, der natürlich eine gehörige Portion Whiskey enthielt. Da ist es auch sehr schön, dass die Autorin die Geschichte des Whiskeys erklärt und die Clonakilty-Brennerei vorstellt. Überhaupt erhält man immer wieder zusätzlich Wissenswertes, z.B. zu Farmern, die alte Farmen wieder beleben wollen oder dem letzten Leuchtturmwärter von Irland. So kann man nach einem leckeren Essen auch noch ein bisschen über Irland schmökern.

Fazit

Ein absolut gelungenes Buch! Nadja Uebach präsentiert nicht nur Gerichte, sondern reichert sie mit ganz viel Wissenswertem über Irland an und serviert sie mit noch mehr Liebe und Verbundenheit zur „Grünen Insel“. Eine kulinarische Liebeserklärung, die jeder Irland-Fan haben sollte und die garantiert noch mehr von ihnen schaffen wird.

Irland – Das Kochbuch

Nadja Uebach, Christian

Irland – Das Kochbuch

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