Die kulinarischen Abenteuer der Sarah Wiener in Großbritannien

Fernsehköche. Jeder Sender, der etwas auf sich hält, hat mindestens einen. Und fast täglich kann man im reichhaltigen Fernsehprogramm mindestens einem von ihnen zusehen, wie er kocht. Vorbereitete, portionierte Zutaten bereitgestellt, Kochgeräte parat und den ein oder anderen Kochgast oder gar Publikum zum probieren. Standard.

Aber was macht eine Köchin, wenn sie zubereiten soll, was sie noch nie zubereitet hat, wenn sie die Zutaten selbst fangen, finden oder herstellen muss und das alles in fremden Küchen in noch fremderen Ländern?

Sarah Wiener stellt sich dieser Aufgabe in der nunmehr sechsten Staffel der Serie Die kulinarischen Abenteuer der Sarah Wiener, die vom zero film und ARTE produziert wurde. Dieses Mal geht es in ein Land, das vielleicht für Alkoholkonsum, Königshäuser und Geheimagenten im Auftrag ihrer Majestät berühmt, aber für seine Küche doch eher berüchtigt ist: Großbritannien. Da kommt die "Wette" des Londoner Starkochs Gary Rhodes doch gerade recht, um mit diesem Vorurteil aufzuräumen. Er schickt Frau Wiener kreuz und quer durchs Empire. In zehn Folgen muss sie jeweils ein für die Region typisches Rezept nachkochen und vor einer einheimischen Jury bestehen.

Mit viel Liebe zum Detail und einem sehr charmanten Blick auf Land und Leute begleitet der Zuschauer Sarah Wiener in ihrem kleinen Käfer Cabrio durch englischen Wiesen und Hügel. Jede der zehn Folgen spielt in einer anderen Region, die mit ein paar Hintergrundinformationen aufgepeppt vorgestellt wird. Sarah trifft vor Ort einen "Koch", der ihr ein Gericht präsentiert, dass sie im Anschluss nachbereiten soll. Der eigentliche Teil einer jeden Folge ist die Beschaffung der Zutaten. Und Sarah Wiener ist sich hier wirklich für nichts zu schade! Da trotz sie der rauen See und aufkeimenden Übelkeit beim Fischen von Kabeljau, mengt mit ganzem Arm-Einsatz Cheddarkäse oder treibt Lämmer für den Schlachthof zusammen. Ja, man nimmt ihr den Spaß an dieser Reise tatsächlich ab, beobachtet sie gerne, wenn sie am Ende einer Aufgabe die selbst geschossenen Bilder ansieht und einem Reisetagebuch gleich ihre Eindrücke mit dem Zuschauer teilt.

Wie es sich für eine anständige Kochbuch-DVD gehört, darf natürlich auch ein Booklet mit den Rezepten der Menüs nicht fehlen. Diese fassen die Zutaten und die Zubereitungsschritte noch einmal zusammen und zeigen einige der Fotos, die Sarah Wiener immer wieder mit ihrer roten Kamera schießt. Das besondere Extra: Die Metzger, Keltereien, Käsereien, Hotels und Restaurants, die in den einzelnen Folgen Erwähnung und Besuche finden, sind mit ihren kompletten Kontaktdaten aufgeführt.

Fazit:

Denn Sarah Wieners kulinarischen Abenteuer in Großbritannien ist eindeutig eine Liebeserklärung an das Land und seine – mitunter eigentümliche – Küche. Hier bekommt man Lust auf die Insel.