Die Baltische Küche

  • Dorling Kindersley
  • Erschienen: Januar 2020
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Die Baltische Küche
Die Baltische Küche
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Nicole Goersch
551

Kochbuch-Couch Rezension vonApr 2020

Praktikabilität

Die Zutaten sind teilweise sehr rustikal, dürften aber zum allergrößten Teil in normalen Supermärkten zu bekommen sein, zumindest aber im Biomarkt. Die Kombinationen sind manchmal ungewöhnlich, reizen aber zum Ausprobieren. Es wird einfach mit wenigen Gewürzen gekocht. Die Sätze erklären die Zubereitungsschritte anschaulich und prägnant. Die Absätze sorgen für eine gute Übersicht der einzelnen Phasen.

Ausstattung

Die Aufteilung der Rezepte ist sehr übersichtlich, auch die Schriftgröße und Schriftart ist gut gewählt. Die Fotos haben manchmal das Flair, das man mit den osteuropäischen Ländern verbindet und vermitteln Bodenständigkeit.

Die baltische Küche hat viel zu bieten

Dies ist das erste Kochbuch zum Baltikum. Da fragt man sich, warum die Region bisher vernachlässig wurde. Gibt es dort so wenig zu entdecken? Schmeckt es womöglich nicht? Oder hat sich bisher niemand auf die Suche nach kulinarischen Köstlichkeiten der drei Länder begeben, weil andere Küchen so viel mehr zu bieten haben? Lasst es uns herausfinden!

Zunächst einmal werden die drei Länder Estland, Lettland und Litauen kurz vorgestellt. Auch eine kleine Landkarte ordnet sie geographisch zu.

Fakten zu Land und Küche

Weiter geht es mit den Rezepten, die in die Kategorien „Milchprodukte“, „Von der Küste“, „Aus dem Garten“, „Vom Bauernhof“, „Backwaren“, „Süßes“ und „Getränke“ aufgeteilt sind. Im Vorwort wird auf die „gesunde, kreative, praktische und meist saisonale Welt der baltischen Küche“ hingewiesen. Der Respekt vor der Natur steht also im Vordergrund, was sich gut in die aktuelle Küchengesellschaft einfügt.

Es lohnt sich, das Vorwort und die Informationen zu lesen, denn hier verbergen sich interessante Fakten rund um die Länder, aber auch um deren Ess- und Küchengewohnheiten. Ebenso sind die den Rezepten vorangestellten Sätze mit Hinweisen zu den Gerichten an sich lesenswert.

Kommen wir nun aber zu unserem eigentlichen Anliegen, dem Kochen. Das erste Rezept, das wir ausprobiert haben, waren die „Dinkel-Kardamom-Butterkekse“. Es wurden Dinkelflocken verwendet, aber genauso gut kann man auch feine Haferflocken nehmen. Sie waren dermaßen beliebt, dass sie innerhalb kürzester Zeit aufgegessen waren. Locker in der Konsistenz, lecker im Geschmack und schnell zubereitet.

Rustikal und lecker

Der „Kartoffelpfannkuchen mit Kopfsalat und Rogen“ sind ein schnelles Mittagessen, das von einem einfachen grünen Salat perfekt abgerundet wird. Die „Kartoffelecken mit Pfifferlingen“ waren ebenfalls ein wunderbarer Genuss. Man braucht zwar etwas Zeit für die Zubereitung, aber das lohnt sich in jedem Fall.

Von den „Drei schnellen grünen Salaten“ entschieden wir uns für den „Radieschen-Gurkensalat mit Dill“, der herrlich frisch schmeckte, und zu dem „Kartoffelauflauf“ passte, der Ähnlichkeit mit dem im Rheinland bekannten „Pillekuchen“ hat.

Problemlos und schnell war das „Gerstenbrot“ zubereitet. In Ermangelung von Vollkorngerstenmehl haben wir auf normales Vollkornroggenmehl zurückgegriffen. Es war eine schöne Kombination zu der „Räucherfisch-Sellerie-Remoulade“.

Interessant fanden wir die „Geröstete Karottensuppe mit Räucherkäse und Roggenbröseln“, die auch mit Parmesan herrlich mundete. Durch ihre Dickflüssigkeit ist die Suppe zudem sehr nahrhaft.

Den „Schweinerostbraten mit geschmortem Rotkohl und Buchweizen“ wandelten wir etwas ab, da wir den Buchweizen durch Kartoffeln ersetzten. Die Rotkohlvariante fanden wir etwas fad, da musste mehr Salz ran. Das Fleisch war aber besonders lecker.

Zu guter Letzt bereiteten wir das „Dessert für Faule“ zu (bei uns als Kalte Schnauze oder Kalter Hund bekannt), das unendlich variiert werden kann. Mächtig, aber mjammi!

Fazit:

Die baltische Küche hat viel zu bieten, wie dieses Kochbuch beweist. Es ist eine zu unrecht vernachlässigte Region, weshalb es passend ist, dass auch die Länder kurz vorgestellt werden. Die Rezepte sind auf regionale und saisonale Zutaten ausgerichtet, was den Nerv unserer Zeit perfekt trifft, allerdings sind die Gerichte auch einfach und rustikal, was nicht jedem Geschmack entgegenkommt.

Die Baltische Küche

Simon Bajada, Dorling Kindersley

Die Baltische Küche

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