Deutsche Küche

  • Südwest
  • Erschienen: August 2023
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Deutsche Küche
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André C. Schmechta
551

Kochbuch-Couch Rezension vonAug 2023

Praktikabilität

Zahlreiche Rezepte lassen sich daher wunderbar in die Alltagsküche integrieren und halten für wirklich jeden Geschmack oder Anlass eine Idee parat.

Ausstattung

Über 400 Seiten mit 200 Rezepten aus den verschiedensten Regionen Deutschlands. Jedes Gericht hat Platz auf einer Doppelseite und wird ansprechend angerichtet auf einem ganzseitigen Foto präsentiert.

Deutschland kulinarisch neu entdecken.

Ich bin ein großer Freund unserer rustikalen und bodenständigen Küche, die auch immer Erinnerungen an meine Kindheit weckt. Christian Rach trifft mit seinem neuen Kochbuch „Deutsche Küche“ daher bei mir auf große Neugierde. Das erste Blättern durch das imposante Werk mit über 400 Seiten offenbart einen reichen Fundus an regionalen Spezialitäten, darunter auch bekannte Klassiker. Schauen wir doch mal genauer hin.

Kulinarische Vielfalt…

Über 200 Rezepte aus den verschiedensten Regionen Deutschlands hat Christian Rach ausgewählt und diese nach Hauptzutaten in dreizehn Kapitel sortiert. Jedes Gericht hat Platz auf einer Doppelseite und wird ansprechend angerichtet auf einem ganzseitigen Foto präsentiert. Mit „Butter, Käse, Quark“ geht es los. „Obatzda“ und „Kässpätzle“ machen hier Appetit. In „Erbsen, Linsen und Bohnen“ bietet „Saures Saubohnengemüse“ deftige Hausmannskost. In „Gurken, Kürbis und Zucchini“ finden sich kleine „Gurkentarte mit Flusskrebsen“. Echt schwäbisch wird es mit den „Krautkrapfen“ im Kapitel „Kraut und Rüben“. Natürlich fehlt die „Kartoffel“ nicht und und in „Spargel, Spargel, Spargel“ steht ganz die feine Gemüseart im Vordergrund. Fleischfans kommen bei „Huhn, Schwein und Rind“ oder „Wurst und Schinken“ auf ihre Kosten. Zu letzterem passt das frisch gebackene „Sauerteigbrot“ aus „Brot und Kuchen“.  Deutschlands Küsten und Gewässer rufen bei „Fisch aus Fluss und Meer“ an den Tisch. Wie wäre es mit einer Variation des „Hamburger Labskaus“ oder „Steinbutt auf Blattspinat mit Meerrettichsauce“. Jeweils ein eigenes Kapitel widmet Christian Rach „DDR-Küche“ und „Jüdische Küche“. „Soljanka“, „Steak au Four“, „Knishes mit Kartoffelfüllung“ oder „Latkes mit Apfelmus“ sind nur einige Beispiele, die vergessene oder weniger geläufige Einflüsse der Esskultur unseres Landes würdigen.

Ich bin begeistert von der Vielfalt mit der Christian Rach unser Land hier kulinarisch, abwechslungsreich präsentiert und traditionelle Gerichte neu belebt. Sein „Versuch, deutsche Klassiker in die Moderne zu überführen, ohne ihre Seele zu verlieren“ - wie er im Vorwort ausführt - ist für meinen Geschmack mehr als geglückt. Während „Rheinischer Sauerbraten“, „Jägerschnitzel“, „Grünkohl mit Pinkel“, „Currywurst“ oder „Arme Ritter mit Vanillesauce“ sicherlich den meisten unter uns bekannt sein dürften, überraschen auch manch ungewöhnliche Kombinationen, wie bei „Schnippelbohnensuppe mit Zwetschgenkuchen“ oder „Gebratene Flower Sprouts mit Haselnusssauce und Vogelbeeren“.

… auch für die Alltagsküche

Unterschiedlich sind dann auch die zu erwartende Zubereitungszeit oder die Anzahl der erforderlichen Zutaten. Richtig kompliziert oder überfordernd wird es dabei nie. Dank gut strukturierter Arbeitsschritte dürften auch die etwas umfangreicheren Gerichte weniger geübten Köchinnen und Köchen gelingen, wie z.B. „Entenbraten mit gebackenem Spitzkohl und Rhabarber-Portwein-Sauce“ oder „Lorbeerkartoffeln mit geschmorter Rehschulter“. Zahlreiche Rezepte lassen sich daher wunderbar in die Alltagsküche integrieren und halten für wirklich jeden Geschmack oder Anlass eine Idee parat. Bei den für einzelne Regionen typischen Gerichten kommt dabei auch mal eine Zutat zum Einsatz, die nicht überall ohne Probleme verfügbar sein dürfte, wie „Queller“ etwa, das im Watt der Nordseeküste und daher in „Bunter Tomatensalat mit Queller und Krabben“ vorkommt.

Es fiel mir nicht leicht, eine erste Auswahl für meinen Praxistest zu treffen. Beim „Riesling Hähnchen“ verbinden sich Zwiebeln, Koriander, Lorbeer und viel Wein und einem ordentlichen Schuss Sahne zu einer würzigen Sauce und verleihen dem zarten Fleisch einen wunderbaren Geschmack. Ein einfaches und doch so raffiniertes Gericht aus Südwestfalen. Die feine „Zucchinisuppe mit geräucherter Forelle“ habe ich an einem Abend mit Freunden gereicht und alle waren schlichtweg begeistert. Ein weiteres Mal Fisch habe ich mit der herzhaften und leckeren „Palbohnensuppe mit Dorsch“ ausprobiert. Die kalte „Tecklenburger Buttermilchsuppe mit Stachelbeeren und Pumpernickel“ verführt mit feiner, erfrischender Süße.

Fazit

Christian Rach gelingt ein großartiges, vielseitiges Kochbuch, mit dem wir Deutschland kulinarisch neu entdecken oder wiederentdecken können. „Deutsche Küche“ hat einen festen Platz in meinem Kochbuchregal eingenommen.

Deutsche Küche

Christian Rach, Südwest

Deutsche Küche

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