Das Thai-Kochbuch

  • Jacoby & Stuart
  • Erschienen: Januar 2013
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  • ISBN: 978-3-941087-47-7
  • 160 Seiten.
Das Thai-Kochbuch
Das Thai-Kochbuch
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Kochbuch-Couch Rezension vonMai 2013

Praktikabilität

Vorbereitung zeitaufwändig, Zubereitung dann schnell. Grundbegriffe des Kochens werden vorausgesetzt. Ohne Asia-Supermarkt sind die Zutaten kaum zu kriegen.

Ausstattung

Wunderschöne Illustrationen, aber keine Fotos zu den einzelnen Rezepten.

Essen als Lebens-Mittelpunkt

"Ich möchte Ihnen wenigstens eine Ahnung davon geben, was das Essen für uns Thais bedeutet. Es ist mehr als nur eine Notwendigkeit, mehr als nur eine angenehme Seite des Lebens. Kochen und gemeinsames Essen bedeuten: Lebensfreude, Zuneigung, Zugehörigkeit, Geselligkeit und Kultur."
Daher ist das Buch des Deutsch-Thailänders Chainarong Toperngpong mehr als nur eine Rezeptsammlung. Im zweiten Teil erzählt er die Geschichte seiner Familie, die die auch eine Geschichte des Kochens und Essens ist. Sein Vater eröffnet 1982 in Regensburg ein Thai-Restaurant. Das "Baanthai" wird zum Mittelpunkt der Familie, der Angestellten und vieler Stammgäste. In Anekdoten setzt der Autor seinem Vater und dem Restaurant ein Denkmal und vermittelt einen guten Eindruck davon, was Essen für Thais bedeutet. So heißt Familie wörtlich übersetzt "Rund um die Küche" und "als Freund essen" bedeutet, dass man niemanden alleine essen lässt, sondern mitisst, auch wenn man eigentlich satt ist. Letzteres fällt nicht allzu schwer, weil die thailändische Küche ein Fest für die Sinne ist, mit ihren Gewürzen, Kräutern und kunstvoll geschnitzten Dekorationen.

Der Autor hat traditionelle Rezepte wie Hühnersuppe (Tom kaa Gai) oder Rotes Curry mit Schweinefleisch (Gaeng Ped Muu) und Familienrezepte aus dem "Baanthai" wie Knuspriges Muschelomelett mit Sprossen oder Himmlisches Rind zusammengestellt. Für jedes Fleischgericht bietet er auch eine vegetarische Variante an. Überwiegend beschränkt sich seine Empfehlung allerdings darauf, das Fleisch durch Tofu zu ersetzen. Das ist nicht sehr einfallsreich, aber da die thailändischen Rezepte per se schon aus vielfältigen Zutaten bestehen, schmecken sie für Vegetarier trotzdem abwechslungsreich.

Die Suppen, Vorspeisen, Wokgerichte, Fisch- und Meeresfrüchte, Currys, Familienessen und Nachspeisen sind in drei Schärfegrade eingeteilt und fast ausnahmslos für zwei Personen berechnet. Alle exotischen Zutaten erklärt der Autor im Anhang und gibt Tipps, worauf zu achten ist oder was als Ersatz dienen kann.

Wer noch nicht asiatisch gekocht hat, muss sich mit einer ganzen Reihe von Basiszutaten eindecken. Ohne Fischsauce, Austernsauce, Sojasauce, Koriander, Chilis, Kokosmilch und Currypasten geht nichts. Und dann kommen natürlich die frischen Zutaten dazu. Wenn man keinen Asia-Markt in der Nähe hat, dürfte es schwierig werden, an Tamarinde, Schlangenbohnen oder Kaffirlimettenblätter zu kommen. Je mehr ersetzt wird, desto weniger authentisch schmeckt es.

Man sollte für die Gerichte lieber mehr Zeit einplanen, als angegeben ist. Das Mörsern, schnippeln und rösten dauert. Wer sich die Mühe macht, die Basiszutaten wie Currypasten und Brühen selbst zu machen bekommt als Belohnung Gerichte, die mindestens so gut schmecken wie im Thai-Restaurant.

Die Grundrezepte des Buches sind somit die wichtigsten des ganzen Buches. Mit einer selbstgemachten Brühe oder Paste kann nichts schiefgehen: Gedämpfter Jasmin- oder Klebreis dazu und schon hat man eine schmackhafte Mahlzeit. Das thailändische Wort für Essen heißt "Reis essen", alles andere ist nur eine "Beilage". Im Buch gibt es deshalb natürlich eine Anleitung, wie Reis richtig zubereitet wird. Des Weiteren gehören zu den Grundrezepten fünf Curryrezepte, verschiedene Dips und Pasten.

Fazit:

Beim "Das Thai-Kochbuch" ist genaues Lesen und Vorstellungskraft gefordert. Fotos gibt es keine, stattdessen hat die Künstlerin Gisela Goppel das Buch mit wunderschönen Tuschezeichnungen farbig illustriert. Damit wird es das Buch schwerhaben, denn Fotos machen einfach schon beim schnellen Durchblättern Appetit und geben einen ersten Eindruck wider (auch wenn die Gerichte vom Foodstylisten geschönt sind). Den Mehrwert erhält das Buch durch den zweiten Teil, den Anekdoten, die dem Leser witzig und sehr persönlich die besondere Beziehung der Thailänder zum Essen nahebringen. Ein nettes Buch zum Schmökern und Nachkochen für Fans der Thailändischen Küche.

Das Thai-Kochbuch

Chainarong Toperngpong, Jacoby & Stuart

Das Thai-Kochbuch

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