Das Gruselkochbuch

  • Hölker
  • Erschienen: August 2024
  • 4
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Carola Krauße-Reim
551

Kochbuch-Couch Rezension vonOkt 2024

Praktikabilität

Keine ungewöhnlichen Zutaten, alles gut erklärt. Viele Gerichte auch für Anfänger und Vegetarier geeignet.

Ausstattung

Kurze Auszüge aus den Büchern kombiniert mit abwechslungsreichen Rezepten in tollem Layout.

Zu Tisch mit Dorian Gray, Jonathan Harker und Sherlock Holmes.

Für Silke Martin ist Kochen „die beste Entspannungsmethode, die es gibt“. Dass man das Nützliche durchaus mit viel Vergnügen kombinieren kann, hat sie in ihren Kochbüchern bestens bewiesen. Mit „Sherlock Holmes - Das Kochbuch“ wandelte sie bereist auf düsteren Spuren, jetzt legt sie mit „Das Gruselkochbuch“ nach. Auch in Schauer- und Horrorgeschichten wird gekocht, gebacken, getrunken und gegessen. Nicht immer sind die vorgestellten Gerichte tatsächlich in den Werken erwähnt, doch einen stimmigen Zusammenhang damit kann man stets finden. So wird z.B. „Der Schimmelreiter“ natürlich mit der Norddeutschen Küche in Verbindung gebracht und „Bloody Mary“ mit dem gleichnamigen Drink und Speisen aus vielen roten Zutaten.

So schon schaurig!

Gruselgeschichten gab es schon immer. Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts etablierten sie sich dann endgültig als Literaturgenre. Und wer liebt sie nicht, die Romane mit kopflosen Reitern, Vampiren und anderen Kreaturen der Dunkelheit? Silke Martin hat sich die wohl bekanntesten Schauergeschichten ausgesucht und sie mit Rezepten verbunden, welche die Geschichte widerspiegeln oder sogar darin erwähnt werden. So kann man Leckeres aus z.B. „Der Sandmann“, „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“, „Das Phantom der Oper“ oder „Das Bildnis des Dorian Gray“ genießen. Und natürlich dürfen Gerichte in Verbindung mit „Dracula“, „Frankenstein und der moderne Prometheus“ und „Der Hund von Baskerville“ nicht fehlen. Doch die genannten sind noch lange nicht alle Geschichten, die Silke Martin lukullisch vorstellt.

Gute Idee fantastisch umgesetzt

Es ist eine herrliche Mischung von Ausschnitten aus den Gruselgeschichten und den Rezepten. Wer die Bücher noch nicht kennt, kann sich in den einleitenden Auszügen damit bekannt machen. Dann folgen die bezüglichen Rezepte. Das Layout ist natürlich im Stil des schwarzen Covers und wie es sich gehört, düster gehalten. In den vielen Zeichnungen von Tessa Kock und den ganz hervorragenden Food-Fotos von Tina Bumann dominiert die Farbe Schwarz, doch gibt genau das dem insgesamt ganz hervorragend gelungenem Layout von Andrea Högerle den letzten Schliff. Die Fotos machen dann auch so richtig Lust zum Ausprobieren und nachkochen. Die Rezepte selbst werden kurz vorgestellt und dann in einem Fließtext erarbeitet. Die Zutaten sind übersichtlich gelistet und generell in jedem Supermarkt zu erhalten. Und wenn man vielleicht einiges im Vorratsschrank hat, zeigt das Zutatenregister im Anhang, was man schönes Gruselig-Köstliches daraus machen kann. Die Gerichte sind alle bodenständig, oft deftig und immer recht einfach. Hier können auch Kochanfänger Leckeres zubereiten. Dabei reicht die Palette von Vorspeisen über Hauptgerichte bis hin zu Desserts, Gebäck und Drinks.

Köstlich-gruseliges

Wie soll man bloß eine Auswahl treffen, wenn einem wirklich jedes Rezept zusagt? Ich habe dann kurzerhand meine Lieblings-Gruselgeschichten ausgewählt und aus den meist 5-6 Gerichten die dazu vorgestellt werden, einige ausgesucht. Natürlich gab es das „Paprika-Hähnchen“ aus „Dracula“, das dort schon auf der ersten Seite dieses Klassikers erwähnt wird. Auch der „Siebenbürger Rahmkuchen“ erinnert an die Mutter aller Vampirgeschichten. Aus „Der Schimmelreiter“ gab es „Husumer Pannfisch“, Fisch in einer köstlichen Senfsoße; aus „Rebecca“ waren es „Crêpe Suzette“ und das „Garnelen-Curry nach Art von Manderley“, welches als Vorspeise gereicht werden soll, bei uns aber als sehr sättigendes Hauptgericht auf den Tisch kam. Und natürlich darf „Das Bildnis des Dorian Gray“ nicht fehlen, das bei uns durch den Champagner-Cocktail „Sparkling Gold“ (allerdings ohne Blattgold) und den „Mirror Glaze Cake“ repräsentiert wurde. Alles hat uns ganz hervorragend geschmeckt und war ohne Probleme herzustellen. Nur die Glasur des Cakes war wenig spiegelig, sondern nur noch schwarz – passt ja auch zum Thema, aber hier müssen wir noch üben!

Fazit

Ein wunderbares Kochbuch für alle, die Schauergeschichten mögen und gerne kochen! Die Verbindung von ganz köstlichen und abwechslungsreichen Gerichten mit ihren Gruselromanen ist Silke Martin bestens gelungen. Und wer sich nicht selbst gerne gruselt, kann mit absoluter Sicherheit jedem echten Fan von unheimlichen Erzählungen mit diesem Buch eine große Freude machen!

Das Gruselkochbuch

Silke Martin, Hölker

Das Gruselkochbuch

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