Apfelküche

  • Dorling Kindersley
  • Erschienen: Juli 2020
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Apfelküche
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Carola Krauße-Reim
451

Kochbuch-Couch Rezension vonAug 2020

Praktikabilität

Die Praktikabilität ist stellenweise etwas mangelhaft, kann aber mit ein bisschen Erfahrung ausgeglichen werden.

Ausstattung

Jedem Gericht ist eine Doppelseite gewidmet, wobei ein stets sehr gutes Foto eine Seite beansprucht. Die Zutatenliste ist hervorragend gegliedert, Angabe zu Gar- und Zubereitungszeit, sowie zur Portionsgröße werden gemacht.

Der Apfel in vielen Varianten

Bei Madeleine und Florian Ankner weckt der Anblick eines Apfels die schönsten Kindheitserinnerungen – ein guter Grund, dem Lieblingsobst der Deutschen ein Kochbuch zu widmen. Nach einer kurzen Einführung in das Thema „Apfel“ und der Vorstellung einiger der mindestens 20.000 weltweiten Apfelsorten geht es auch schon los mit den Rezepten. Jedem Gericht ist eine Doppelseite gewidmet, wobei ein stets sehr gutes Foto eine Seite beansprucht. Die Zutatenliste ist hervorragend gegliedert, Angabe zu Gar- und Zubereitungszeit, sowie zur Portionsgröße werden gemacht. Die benötigten Lebensmittel sind in jeder halbwegs ausgestatteten Küche vorhanden oder lassen sich in einem gut sortierten Supermarkt problemlos kaufen. Die zu kochenden Köstlichkeiten sind eingeteilt in folgende Kapitel:

  • Vorspeisen & Snacks
  • Hauptgerichte
  • Gebäck & Kuchen
  • Desserts, Kleinigkeiten & Getränke
  • Vorräte

Da die Rezepte sehr gut miteinander kombinierbar sind, haben wir uns ein „Apfel-Menü“ zusammengestellt, das wunderbar zu einem warmen Sommertag gepasst hat.

Unser Apfel-Menü

Als Vorspeise haben gab es „Karotten-Apfel-Suppe mit Kurkuma und Apfel-Walnuss-Topping. Die Suppe ist schnell zubereitet, allerdings kommt das Apfelaroma lediglich beim Topping zum Tragen, in der Suppe wird der verwendete Apfel zu sehr vom Karottengeschmack dominiert. Das Hauptgericht waren „Lachsfilets mit karamellisiertem Apfel und Blaubeer-Kräuter-Topping“. Das Zusammenspiel von Lachs und karamellisiertem Apfel ist köstlich, wobei sich der angegebene Puderzucker nicht zum karamellisieren eignet, hier muss normaler Haushaltszucker ran! Die Kombination von Schnittlauch, Petersilie und Salbei für das Topping war leider weniger gekonnt und schmeckte doch sehr gewöhnungsbedürftig, ebenso die sehr dominante Blaubeersoße. Wenn man streng nach Rezept gekocht hätte, wäre der Fisch auch ohne jede Würze in die Pfanne gekommen. Da ich das dem Lachs und uns nicht antun wollte, habe ich ihn allerdings gesalzen und gepfeffert, was bestimmt auch so von den Autoren gewollt war. Zum Dessert haben wir uns das „Apfel-Trifle“ ausgesucht. Hier dauert es am längsten, das Apfelkompott abkühlen zu lassen – also am besten das Dessert vor dem Hauptgang zubereiten! Leider fehlte die Angabe, ob der Cidre brut oder doux sein sollte. Wir haben uns für einen trockenen entschieden und das war die richtige Wahl, denn ansonsten wäre das Trifle viel zu süß geworden. So aber mundete es als Abschluss unseres Menüs hervorragend.

Apfelkuchen muss ein!

Apfelkuchen ist in unserer Familie immer der Renner. In „Apfelküche“ werden so viele köstliche Varianten angeboten, dass wir wirklich die Qual der Wahl hatten. Gebacken haben wir dann den „Versunkenen Apfelkuchen mit Marzipan und Salzkaramell-Sauce“. Hier taten sich doch einige Mängel beim Rezept auf. Die Mengenangabe „3 Äpfel“ wäre durch eine genauere Gewichtsangabe besser gewesen – sind Äpfel doch nie gleich groß! Auch die Angabe zur Milch (2-3 EL) war viel zu gering. Ich habe bestimmt das Dreifache nehmen müssen, damit der Teig die angegebene Konsistenz erhielt. Die Menge der Salzkaramell-Sauce hätte dann aber locker für drei Kuchen gereicht, selbst, wenn man sie in dieser ertränkt hätte. Dann fehlte die Angabe zur Backtemperatur, lediglich den Hinweis auf Reduzierung der Temperatur beim Gebrauch der Umluft habe ich im Kleingedruckten im Impressum gefunden. Allerdings muss ich auch sagen, dass dieser Fehler scheinbar nur in diesem Rezept passiert ist, denn beim Durchsehen anderer zu backender Gerichte war die Temperatur stets angegeben. Etwas verwundert hat mich auch der Hinweis, den Kuchen mit Folie(!!) abzudecken, würde er beim Backen zu schnell dunkel werden. So aber hat sehr gut geschmeckt und die Karamell-Sauce hat noch einen speziellen Kick gebracht.

Heiße und kalte Getränke mit Apfel

Bei den herrschenden sommerlichen Temperaturen fiel unsere Wahl auf den „Apfel-Ingwer-Spritz“. Auch hier nimmt die Auskühlphase für den Sirup die meiste Zubereitungszeit ein. In Verbindung mit dem Prosecco, dem Apfelsaft und der Zitrone entstand ein sehr süffiges Getränk, das mir etwas zu süß war – aber das ist ja Geschmackssache. Jedenfalls werden wir bei kühlerer Witterung auch den Apfelpunsch probieren, der uns ebenfalls sehr angelacht hat!

Fazit:

Wer Äpfel mag, findet in „Apfelküche“ mit Sicherheit einige ansprechende Rezepte. Madeleine und Florian Ankner haben sowohl schon Bekanntes, wie „Apfelmus“ oder „Äpfel im Vanillesud“ gelistet, aber auch Neues, wie „Apfel-Minz-Lassi“. Auch wenn die Praktikabilität stellenweise etwas mangelhaft war, kann das mit ein bisschen Erfahrung ausgeglichen werden. Wir jedenfalls freuen uns schon auf weitere Apfel-Leckereien, wie „Apfel-Mangold-Quiche mit Chorizo“ oder „Kürbis-Apfel-Strudel“ und werden uns dem Kapitel „Vorräte“ mit Konfitüre, Gelee und Chutney eingehend widmen, denn irgendwie kitzelt jedes Rezept den Gaumen!

Apfelküche

Florian Ankner, Madeleine Ankner, Dorling Kindersley

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