Airfryer Express
- Südwest
- Erschienen: April 2025
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Schnelle Rezepte für den Airfryer für viele Gelegenheiten, die zeigen, wie vielseitig sich das praktische Küchengerät im Alltag einsetzen lässt.
Kaum ein Küchengerät hat in den letzten Jahren einen derartigen Einzug in die heimischen Küchen vollzogen wie die Heißluftfritteuse. Die Vorteile liegen auf der Hand: War frittieren vorher immer mit viel Fett verbunden und dementsprechend kalorienreich und nicht unbedingt gesund, gelingen Pommes und Co nun viel figurfreundlicher, sind gleichzeitig aber deutlich knuspriger als aus dem Backofen. Praktisch ist außerdem, dass der Airfryer in vielen Fällen als Backofenalternative genutzt werden kann, dabei aber weniger Energie verbraucht, ohne lange Aufheizzeit auskommt und das Essen insgesamt schneller fertig ist. Doch angesichts der vielen neuen Möglichkeiten kommen oft auch Fragen auf und es fehlt an Ideen, was alles funktioniert. Abhilfe verspricht hier das Kochbuch „Airfryer Express“, in dem sich insgesamt 80 verschiedene Rezepte finden, die nicht nur lecker, schnell und gesund sondern gleichzeitig auch günstig sein wollen.
Rezepte für alle Gelegenheiten
Das Buch startet mit einer kurzen Einführung, in der Nathan Anthony, einigen wahrscheinlich als Gründer von „Bored of Lunch“ bekannt, seine Idee hinter dem Buch und dessen Aufbau erklärt und Tipps fürs Heißluftfrittieren gibt. Anschließend geht es auch schon mit dem ersten Abschnitt los, der unter dem Thema „BlitzschnelleFake-Aways“ steht. Nathan Anthony stellt beliebte Lieferservice-Rezepte für die Heißluftfritteuse vor und zeigt, wie sich Fischburger, Fleischbällchen-Sandwich oder auch Gebratener Reis mit Hähnchen ganz leicht und schnell selbst zubereiten lassen. Im nächsten Kapitel „FixeAlltagsgerichte“ folgen Rezepte für jeden Tag. Ob Hähnchen-Capresse, Orzo mit Fleischbällchen und Mozzarella oder Fajita-Wraps, hier ist für Abwechslung gesorgt. Weiter geht es mit Minicroissants mit Schinken und Käse, Würstchen-Bohnen-Käse-Taschen oder Bratwurst mit Zwiebelsauce, die als „SchnellesSoulfood“ für Wohlbefinden sorgen sollen.
Als nächstes folgt unter dem Titel „Brunch und Lunch“ leckeres für Frühstück oder Mittag wie etwa Käse-Eier-Spinat-Schiffchen, Gefüllte Tomaten mit Feta, Erdbeertoasts mit Ricottacreme und Baiserkrümeln oder Schoko-Baked-Oats auf Churros-Art. Die Rezepte aus „Beilagen und zum Teilen“ eignen sich gut als Grundlage oder für größere Gruppen. Hierunter falle beispielsweise Lamm-Samosas, Jalapeño-Maisbrot oder auch Knuspriger Tintenfisch mit Wasabi-Dip, die bei Gästen wahrscheinlich für Eindruck sorgen. Erscheint der Besuch eher unerwartet, kommt das letzte Kapitel „Für Last-Minute-Gäste“ gerade richtig. Für Röstpaprika-Tomaten-Suppe, Fladenbrot mit Blumenkohl und Aubergine oder Posh Dogs mit in Bier geschmorten Zwiebeln steht man nur 10 Minuten in der Küche, während der Airfryer die letzten 20 Minuten ganz allein übernimmt.
Ausgefallene Gerichte, nicht unbedingt für Vegetarier
Wer nicht gerne lange in der Küche steht, ist bei Airfryer Express genau richtig. Keine Zubereitungszeit liegt über 20 Minuten, viele kommen sogar mit nur 5 Minuten aus. Um das Kochen noch effizienter zu machen, gibt es am Anfang 11 Tipps für den Umgang mit der Heißluftfritteuse. Hier wird noch einmal erklärt, was sich alles für den Airfryer eignet, wann es besser ist, ihn vorher aufzuheizen oder wie man große Reinigungsaktionen vermeidet.
Die Rezepte selbst sind übersichtlich gestaltet. Jedes Rezept präsentiert sich auf einer kompletten Doppelseite, wobei eine Seite von einem anschaulichen und appetitmachenden Foto gefüllt wird, sodass man schon einmal weiß, was sich hinter dem jeweiligen Titel verbirgt. Jedes Rezept folgt demselben Aufbau, sodass man sich leicht im Buch zurechtfindet. Neben der aussagekräftigen Überschrift befindet sich in einem farbigen Kreis, der sich je nach Kaloriengehalt von grün bis rot bewegt, gut erkennbar die Kalorienangabe pro Portion, weitere Nährwerte sind nicht aufgeschlüsselt. Anschließend folgt ein kurzer Fließtext, in dem der Autor ein paar Worte zum Rezept verliert, beispielsweise was er mit dem jeweiligen Gericht verbindet, wie er auf die Idee kam, es zu kreieren oder aber er gibt Tipps, wie man es abwandeln kann.
Anschließend folgen Angaben zur Anzahl der Portionen, zur Vorbereitungs- und Kochzeit sowie ob das Rezept vegetarisch oder einfrierbar ist. Daneben befindet sich die Zutatenliste, die teilweise noch einmal unterteilt ist, falls das Gericht aus mehreren Komponenten besteht und beispielsweise noch eine Sauce oder Beilage enthält. Als nächstes folgt die Anleitung, in der die Zubereitung je nach Komplexität des Rezeptes in zwei bis fünf Schritten erklärt wird. Manchmal gibt es noch einen Tipp zur Zubereitung, Einfrierbarkeit oder auch wie sich die Handhabung mit der Heißluftfritteuse vereinfachen lässt. Da in einigen Gerichten keine Beilage enthalten ist, gibt es zu manchen Gerichten noch den Abschnitt „Dazu passt“, in dem sich Ideen finden, womit sich die Rezepte gut kombinieren lassen.
Für Vegetarier ist das Buch eher weniger geeignet, da nur etwa ein Viertel der Rezepte ohne Fisch und Fleisch auskommt. Wer hingegen gerne Fisch und Geflügel mag, findet eine große Auswahl an Variationen, die von Chicken Tikka im Roti-Mantel bis hin zu Thunfischbagels reicht. Insgesamt sind die Rezepte international gehalten und beinhalten Abwandlungen aus der asiatischen, amerikanischen, afrikanischen und natürlich auch europäischen Küche. Auch wenn das Buch leckere Alltags- und Feierabendrezepte verspricht, scheiden sich hier wahrscheinlich die Geister, denn ob Tintenfisch, Garnelen, Hummerschwänze oder auch Sushihappen wirklich zum normalen Alltag gehören, ist Ansichtssache.
Die teils etwas ausgefallenen Zutaten erschweren auch die Alltagspraktikabilität, denn je nach Wohnort kann es schon etwas schwierig werden, manchmal doch eher exotischere Bestandteile wie Brown Sauce, Sriracha-Sauce oder Gyozateigblätter zu bekommen. An dieser Stelle zeigt sich auch, dass das Buch sich eher weniger an Familien richtet, da Kinder häufig wenig experimentierfreudig sind und lieber auf bekannte Gerichte zurückgreifen. Auch der Ersatz von Zucker durch Süßstoff wird nicht jeden ansprechen, auch wenn die Reduzierung von Zucker im Alltag für viele Menschen sinnvoll sein kann. Der Hinweis am Anfang, dass statt Vollfettprodukten auch fettärmere Lebensmittel verwendet werden können und die Köche „mit den Rezepten spielen und sie an ihre Vorlieben anpassen“ sollen, zeigt jedoch, dass die Rezepte in sich flexibel sind und Zutaten je nach Bedürfnis auch verändert werden können und sollen.
Fazit
Insgesamt ein inspirierendes Buch, das zeigt, wie vielseitig sich eine Heißluftfritteuse im Alltag einsetzen lässt. Die Rezepte sind schnell zubereitet und teils auch günstig und alltagspraktikabel, wobei einige jedoch relativ exotisch sind und eher zu experimentierfreudigen Köchen passen, die auch gerne mal Fisch und Fleisch auf dem Teller haben.

Nathan Anthony, Südwest
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